Eine-Welt-Verkaufsstellen in Maria Frieden
-
Foto: patronestaff - Fotolia.com
Die morgendliche Tasse Kaffee, Tee oder Kakao ist für einen Großteil der Menschen zur Selbstverständlichkeit geworden. Nicht nur Kinder erfreuen sich über den Tag gerne an einem Stück Schokolade als Zwischenmahlzeit. Wie die Rohstoffe jedoch nach Europa kommen und unter welchen Bedingungen sie in den Herkunftsländern angebaut werden, wissen die Wenigsten. Armut, katastrophale Arbeitsbedingungen sowie Kinderarbeit sind auf Plantagen in Afrika, Südamerika oder Asien leider keine Seltenheit. Ein Arbeiter verdient oft nur wenige Cents. Trotz harter körperlicher Arbeit können die wenigsten Bauern davon ihre Familie ernähren. Die herrschenden Welthandelsstrukturen und eine zunehmende Globalisierung haben hieran einen wesentlichen Anteil.
Der Faire Handel ist anders organisiert. Hier steht nicht der reine Warenhandel im Vordergrund. Den Akteuren geht es vordringlich um Gerechtigkeit auf allen Systemebenen. Sie können natürlich nicht für alle Probleme der Welt eine Antwort finden. Mit dem Grundgedanken ermöglichen sie jedoch bisher benachteiligten Handelspartnern eine Vermarktung unter fairen Bedingungen. Was vor über vierzig Jahren als Nische begonnen hat, kann heute nicht umsonst als Trend bezeichnet werden. Faire Handelsorganisationen haben in der Bevölkerung das Bewusstsein für einen nachhaltigen Konsum geschärft. So ist es vielen Menschen heute eben nicht mehr egal, wie ein Gut entsteht. Das Eintreten für die Einhaltung von Sozialstandards war dabei Pionierarbeit.
Mehr als ein Preis
Oft wird unter dem Fairen Handel lediglich ein als "fair" wahrgenommener Preis verstanden. Gemeint ist damit, dass für Produkte ein verlässlicher Mindestpreis gezahlt wird. Dieser ist langfristig angelegt und liegt über dem Weltmarktpreis. Dazu kommen weitere Faitrade- und Qualitätsprämien. Die genossenschaftlich organisierten Bauern entscheiden vor Ort selbst, wofür diese Prämien verwendet werden. Der Bau von Trinkwasserbrunnen, Schulen sowie infrastruktureller Einrichtungen zur medizinischen Versorgung stehen neben einer Steigerung des Wohlergehens der Gemeinschaft im Vordergrund. Zu den weiteren Bestandteilen des Fairen Handels zählen einerseits anhaltende und möglichst direkte Handelsbeziehungen. Andererseits die Förderung einer biologischen Landwirtschaft. Daneben treten die Organisationen für ein Verbot von ausbeuterischer Kinder- und Zwangsarbeit ein. Für uns selbstverständliche Sozialstandards wie z. B. Schutzkleidung, Urlaub und Altersvorsoge halten sie zusätzlich zu einer angemessenen Vergütung der Arbeiter im Blick.
Jeder kann einen Beitrag leisten
Durch ihr Einkaufsverhalten entscheiden alle Konsumenten mit, welchen Stellenwert faire Arbeits- und Lebensbedingungen im weltweiten Handel haben. Je mehr Menschen den Fairen Handel auch mit dem Kauf fair gehandelter Produkte unterstützen desto gerechter geht es im weltweiten Handel zu. Die Ehrenamtlichen in den Welt-Läden oder Kirchengemeinden freuen sich zudem immer über helfende Hände.
Text: Benjamin Fante
Öffnungszeiten der Verkaufsstellen
Herz Jesu, Pfarrheim, Kneinstraße 64, 47807 Krefeld
regelmäßig an jedem zweiten und vierten Sonntag im Monat nach der Hl. Messe
St. Bonifatius, Bonifatiusstraße 17, 47807 Krefeld (im hinteren Kirchenraum)
immer am zweiten Wochenende eines Monats, nach dem Gottesdienst (Sonntag)