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Gemeindereferentin Brigitte Schmitz verabschiedet sich in den Vorruhestand

  • Foto: Uwe Rieder

Mit dem Ablauf des Monats Februar 2022 beginnt für Gemdeindereferentin Brigitte Schmitz der Vorruhestand. Auf eigenen Wunsch und mit Rücksicht auf die Gesundheit wird es keine große Feier geben, sondern Brigitte Schmitz verabschiedet sich mit einem sehr persönlichen Text von den Gemeindemit­gliedern - ein Rückblick auf 23 Jahre im pastoralen Dienst. An diesen Text schließen sich Dankesworte von Pfarrer Frank-Michael Mertens an.

Liebe Wegbegleiter und Wegbegleiterinnen,

1.3.1999 bis 28.2.2022 im Pastoralen Dienst - eine reiche, auf- und anregende, belebende, bewegend anrührende und manchmal auch anstrengende Zeit liegt (fast) hinter mir; an meiner Seite immer liebe Kolleginnen und Kollegen und überzeugende Menschen im Ehrenamt – oder einfach so. Ich schaue zurück und erinnere mich...

… an den Weltjugendtag 2005. Wenn ich daran denke, wie Menschen aus Krefeld ihre Häuser und Herzen für jugendlichen Gäste aus Frankreich geöffnet haben, fühle ich mich reich beschenkt. Wir lernten voneinander, wie unterschiedlich die Nachfolge Jesu verstanden und gelebt werden kann.

Voller Hochachtung denke ich an die Begeisterung, die Ernsthaftigkeit und den Humor, mit dem katholische und evangelische Frauen und Männer unseren Bollerwagen gezogen und auf dem Markt das Ökumenische Kirchencafé errichtet haben. Wie wunderbar waren die Gespräche und die Resonanz, wie selbstverständlich das Miteinander. Ich finde, es kostet ganz schön viel Mut, sich öffentlich hinzustellen und zu sagen: „Ich komme von der Kirche und habe jetzt Zeit und ein offenes Ohr für Sie. Kaffee und Tee sind auch da.“

Und dann die Krippenspiele, Kindergarten-, Bambini- und Schulgottesdienste: Wie anrührend die staunenden Kinderaugen, wenn die Jüngsten den biblischen Geschichten lauschten, dazu spielten, bastelten und sangen. Wie stolz die Eltern, wenn ihre Kinder selbstbewusst oder auch zögerlich in der übervollen Kirche die Weihnachtsbotschaft verkündeten. Wenn diese Kleinen und Großen ab und zu gespürt haben: „Hier bin ich richtig. Hier darf ich sein. Hier fühle ich mich wohl“, dann ist die Botschaft Jesu angekommen: Ich bin da, wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind. Ich begegne Euch in Euren Mitmenschen.

Staunend und dankbar denke ich an die weitsichtigen ChristInnen, die ehrenamtlich überaus gewissenhaft Verantwortung für ihre Gemeinde übernehmen und sich in den Gremien und/oder der Leitung nach can 517,2 engagieren. Wieviel Zeit, Liebe und Sorgfalt schenken sie, damit es vor Ort weitergehen kann mit Gott und den Menschen.

An bewegende Frauenliturgien erinnere ich mich, an Frauenwege durch Linn, Oasentage mit meditativem Tanz, Klang(-Massage) und Kreativität. Wir haben das Brot des Evangeliums gekaut und den Wein der Lebensfreude genossen, sind einander begegnet in unseren Ängsten und Sorgen und haben einander gestärkt mit Zuspruch und wachem Blick.

Das Schönste und Erfüllendste meines Berufes habe ich in der Begegnung von Mensch zu Mensch erlebt. Da „ereignete sich Gott“, so will ich dieses Unbeschreibliche, das Unaussprechliche zögerlich und stammelnd in Worte fassen.

Immer wieder erlebten wir in unseren Teams und Arbeitskreisen, wie aus den vielen kleinen Bruchstücken, die jede von uns mitbrachte, ein überzeugendes Ganzes, ein schöner Gottesdienst oder eine gelungene Katechese wurde. Da war sicher Ruach, Gottes beflügelnde Kraft dabei.

In Trauergesprächen, bei Beerdigungen und während unserer ökumenischen Erinnerungsfeiern durfte ich oft erleben, wie tröstlich es ist, Gefühle wie Trauer, Zweifel, Ratlosigkeit, Wut und Angst zulassen und zeigen zu dürfen. Ich sah, wie beruhigend es wirken kann, wenn jemand behutsam daran erinnert, dass Gott auch Hadern und Schimpfen aushält.

Manchmal habe ich zum Abschluss eines ehrlichen und tiefen Gesprächs zum Segen die Hände aufgelegt. Dann war uns die Nähe Gottes sogar körperlich spürbar.

Wenn ich nun in Rente gehe, nehme ich alle diese schönen Erinnerungen mit. Es sind noch viel, viel mehr, als ich hier beschreiben kann. ;-)

Von Herzen bedanke ich mich für alle Liebe, Unterstützung, Offenheit und Begeisterung. Bitte seht mir mein „Menscheln“ nach, wenn ich es Euch mal schwer gemacht habe.

Zuletzt: Ich bin sicher, Gott war dabei in diesen Jahren – manchmal (oft?) wohl auch unbemerkt. Und Schöpferin Liebe, wie Christa Peikert-Flaspöhler Gott nennt, ist weiter mit uns, voller Liebe und Zärtlichkeit. Welch ein Segen!

Behüte und segne uns Gott, damit wir alle Segen werden – wo immer wir auch sind.

Brigitte Schmitz



Liebe Gemeindemitglieder von Maria Frieden,

gerne nutze ich diese Gelegenheit, unserer Gemeindereferentin, Brigitte Schmitz, meinen herzlichen Dank auszusprechen für alles Engagement in den zurückliegenden Jahren.

Viel lieber wäre es mir gewesen, wir hätten Brigitte Schmitz bei bester Gesundheit im Rahmen einer Messfeier mit vielen Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern und einem anschließenden Beisammensein verabschieden können. Die angegriffene Gesundheit seit Oktober 2020 verlangt aber ihre Rücksichtnahme. Auf Wunsch von Frau Schmitz verabschieden wir sie im Pastoralteam unserer GDG und jetzt mit diesen Worten in unseren Mitteilungen.

Liebe Brigitte, herzlichen Dank für allen Einsatz und eine gesegnete und gute Zeit im (Vor-)Ruhestand.

F.-M. Mertens, Pfarrer