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Die Orgel in Herz Jesu

Französisch orientierte Orgel wurde seitlich auf der Empore platziert

Besondere Herausforderung durch die geringe Höhe des Kirchenraumes. Dies machte eine zurückhaltende Intonation und eine besondere Pfeifenansprache erforderlich.

Fotos: Ulf Grüttner

Anfang des Jahres 1993 wurde eine neue Orgel in Herz Jesu eingeweiht. Nachdem die Kirche nach völliger Umgestaltung und Renovierung im Jahre 1988 eingeweiht wurde, dauerte es noch fünf Jahre bis auch die neue Orgel in der Kirche ihren Platz fand. Zur Abgabe eines Angebotes wurden mehrere Orgelbau-Firmen angeschrieben und man entschied sich am Ende für den Orgelbauer Schumacher aus Eupen (Belgien). Die angebotene Orgel erschien in besonderer Weise geeignet, durch ihr klangliches und architektonisches Konzept den Anforderungen in der Liturgie sowie im geistlichen Konzert gerecht zu werden.

Der seitliche Aufbau der Orgel auf der Empore entsprach am besten den gestellten Anforderungen. Die geringe Höhe des Kirchenraumes verlangt nach einer zurückhaltenden Intonation mit ausgesprochen Kantablem Charakter und nicht zu starken Ansatzgeräuschen bei der Pfeifenansprache. Aus diesem Grund wählte man eine französisch orientierte Disposition, die eine große Anzahl von farbigen Abstufungen ermöglicht ohne aufdringlich oder schreiend zu wirken. Mit klassisch-französisch wird derjenige Orgeltypus bezeichnet, der in den Jahren zwischen ca. 1630 und ca. 1750 in Frankreich vorherrschte und sich mehr und mehr zu einem Standardtyp verfestigte. Der Orgelbauer hat der Orgel auf Grund seiner Kenntnisse und Erfahrungen nicht nur den klassisch-französischen Orgeltypus gegeben, sondern auch eigene Charakterzüge, die die klanglichen Möglichkeiten erweitern und die auch andere Bereiche der vornehmlich barocken Orgelmusik erschliessen, so vor allem deutsche, niederländische und englische.

In die Orgel wurden 21 Register verschiedener Klangfarben eingebaut. Die Orgel verfügt über zwei Manuale und Pedal.

Text: Petra Grüttner