Skip to main content

St. Sebastianus-Bruderschaft

Schützenfest
  • Fahne der Bruderschaft

    Foto: Petra Grüttner

Die St. Sebastianus-Bruderschaft wurde wahrscheinlich im Jahr 1451 gegründet. Die Bruderschaft hat sich damals insbesondere durch die Stiftung der Sonntagsfrühmessen und den damit verbundenen Unterhalt der Vikarie verdient gemacht.

Ihre Aufgaben sah die Bruderschaft auch in der Notwendigkeit der gegenseitigen Hilfe, z.B. bei der Brandbekämpfung, bei Krankheit und Seuchen. Armenfürsorge war ebenso ein Anliegen wie das Gebet für die Seelen der Verstorbenen, und natürlich auch der Schutz der Gemeinschaft gegen gewaltsame Bedrohung. Der Schutz gegen räuberische Überfälle war auch bitter nötig. Immer wieder zogen Truppen durch das Land, deren Einsatz für die Bevölkerung meist Raub, Brand, Mord und andere Grausamkeiten bedeutete. Mit Pfeil und Bogen schossen die Schützen früher, weshalb der Hl. Sebastian oft als Patron gewählt wurde.

Neben der Sebastianus - Bruderschaft, der hauptsächlich verheiratete Bürger angehörten – denn immer wieder ist von Paaren die Rede, die aufgenommen wurden, und auch die Frauen sind Mitglieder der Bruderschaft – bestand in Fischeln, wie aber auch in anderen Orten der Umgebung, eine „Junggesellen-Schützen-Bruderschaft“. Auch ihr Ursprung liegt im Dunkeln, jedoch hat sie schon vor 1700 bestanden.

Die Satzung der Bruderschaft ist im Laufe der Jahrhunderte stets nur vorsichtig an neue Zeiten angepasst worden, im Kern aber stets gleich geblieben. Im Jahr 1988 gab sich die Bruderschaft die Rechtsform eines eingetragenen Vereins. Auch heute noch unterhält die St.-Sebastianus-Bruderschaft in Fischeln die sogenannten „Sieben Fußfälle“, d.h. Wegkreuze oder Andachtsstationen in der Feldflur und unterstützt die Pfarrkirche. Ihr Name wird untrennbar mit dem Seniorenheim „Saassenhof“ verbunden sein, denn hierfür stellte die Bruderschaft das Grundstück zur Verfügung.

Die Mitglieder des Bruderrates, die Brudermeister, bilden den Vorstand. Der Bruderrat setzt sich aus dem Ersten Brudermeister Karl-Josef Ruland (Schriftführender Brudermeister), dem Geschäftsführenden Brudermeister Werner Poscher, der Brudermeisterin Birgit Heyckens mit den Brudermeistern Klaus Heß, Franz-Jakob Schiffer und Georg Winter zusammen. Der geistliche Präses der Bruderschaft und als 7. Mitglied stimmberechtigt, ist jeweils der Pfarrer der St. Clemens Kirchengemeinde, momentan Pfr. Frank-Michael Mertens.

Die neue Fahne der St. Sebastianus-Bruderschaft an St. Clemens in Fischeln e.V.

Die letzte Fahne der St. Sebastianus-Bruderschaft stammte aus dem Jahr 1909, und bei einer Reparatur im Jahre 2016 wurde der Bruderschaft von den Schwestern aus der Abtei Mariendonk in Grefrath dringend geraten, diese Fahne in den Ruhestand zu versetzen und eine neue Fahne anzuschaffen. Die vielen Jahre hatten ihre deutlichen Spuren auf der schönen Fahne hinterlassen.

Die St. Sebastianus Fahne ist ein Symbol der Verbundenheit und Zusammengehörigkeit nicht nur innerhalb der Bruderschaft sondern auch mit der Bürger-Schützen-Gesellschaft 1451 Fischeln e.V. Sie wird bei Anlässen der Bruderschaft, der Fronleichnamsprozession der Pfarrgemeinde Maria Frieden und bei den Umzügen der Bürger-Schützen-Gesellschaft getragen.

Der Bruderrat beauftragte Fr. Birgit Heyckens und Hrn. Benedikt Lichtenberg, beide Mitglieder des Bruderrates, mit Schwester Petra von der Abtei Mariendonk eine neue Fahne zu entwerfen.

Die neue Fahne zeigt auf der roten Vorderseite das Bild des hl. Sebastianus und auf der beigen Rückseite das Fischelner Wappen - ein Anker überdeckt von zwei gekreuzten Fischen auf grünem Grund. Der hl. Sebastianus wird, genauso wie die Figur in der Kirche St. Clemens, getroffen von Pfeilen und gefesselt am Olivenbaum, dargestellt.

Der Schriftzug „St. Sebastianus – bitte für uns“, ist auf der Vorderseite oben und unten am Rand der Fahne eingestickt. Auf der Rückseite steht der Schriftzug „St. Sebastianus - Bruderschaft an St. Clemens in Fischeln e.V. gegr. 1451“. An einer Halteschlaufe zum Fahnenstab wurde die Jahreszahl 2019 eingestickt, damit für die Nachwelt festgehalten ist, wann diese Fahne entstanden ist.

Text und Foto: Petra Grüttner