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Ilex, Eibe oder Wacholder: Wenn auch der Ersatz für die Palmzweige ersetzt werden muss

  • Foto: Uwe Rieder

Am Palmsonntag wird im Gottesdienst des Einzugs Jesu in Jerusalem gedacht, dem die Menschen mit Palmzweigen in den Händen zujubelten. Deshalb wird an diesem Tag Palm geweiht und eine Palmprozession durchgeführt. So wie damals feiern auch heute noch alle Christen auf der Welt den Palmsonntag. Sie treffen sich meist vor den Kirchen zur Segnung der Palmzweige und ziehen dann singend in die Kirchen ein, um die Messe zum Palmsonntag zu feiern.

Echte Palmen sind in Deutschland nur schwer erhältlich, deshalb ist meist Buchsbaum (lat. buchsus semperivircus L.) als Palmersatz üblich. Leider wird der Buchsbaum in unseren Gärten seit Jahren vom Buchsbaumzünsler zerstört. Wo keine Palmen wachsen, nimmt man je nach Region Zweige von Eibe, Thuja, Wacholder oder Ilex Crenata, der eine sehr gute Alternative ist, da er dem Buchsbaum sehr ähnlich sieht. Wichtig scheint nur, dass es sich um immergrüne Zweige handelt, denn dies ist die Farbe des Triumphes über den Tod. Beim Deutschen Liturgischen Institut in Trier, einer Einrichtung der Bischofskonferenz, ist man in der Frage nach einem Ersatz für den Buchsbaum noch nicht zu einer Entscheidung gekommen.

Aber warum nutzen wir überhaupt noch die Palmzweige? Geweihter Palm wurde früher im Haus an jedes Kreuz gehängt aber auch in der Scheune und im Stall als Strauß aufgehängt. Hier mischen sich christliche und heidnische Bräuche. Einerseits sollte der Zweig am Kreuz den Segen des Leidens Jesu Christi überbringen, andererseits glaubte man an den Schutz vor Blitz- und Hagelschlag, Missernten oder Krankheiten. Tatsächlich aber hatte dieser Palm in der Frömmigkeit der Gläubigen zeitweise eine größere Bedeutung, als dies von der offiziellen Liturgie vorgegeben war.

Die Botschaft der Palmzweige lautet: Kreuz und Auferstehung gehören zusammen!“ Und: Jeder grüne Zweig könne zum „Zeichen des Lebens“ werden.

Der Palm aus dem letzten Jahr wird vor dem folgenden Aschermittwoch verbrannt und im Aschermittwochsgottesdienst gesegnet. Aus ihm besteht die Asche für das Aschekreuz, das am Aschermittwoch den Gläubigen auf die Stirn gezeichnet oder auf den Kopf gestreut wird.

 Petra Grüttner