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Was macht das Glockenläuten mit uns?

Wenn man in der Innenstadt lebt, hört man rundum die Glocken der Kirchen läuten. Am Klang kann man nach einiger Zeit die Glocken der jeweiligen Kirche erkennen. Die Glocken laden zum Angelus Gebet und zu den unterschiedlichen Zeiten der Gottesdienste ein. Um 6, 12 und um 18 Uhr erinnern sie die Menschen daran, inne zu halten und Gott zu gedenken. In einigen Kirchen läuten sie auch zur Wandlung und zum Vater unser.

In den 60er Jahren war es möglich, an Sonntagen ab 7 bis 12 Uhr stündlich und an Werktagen morgens um 7 Uhr in den Krefelder Kirchen einen Gottesdienst mitzufeiern. Jeder, der wollte, hatte die Möglichkeit zum Besuch eines Gottesdienstes, da es auch am Sonntagabend um 18 Uhr noch eine Hl. Messe gab.

Zu all diesen Hl. Messen läuteten die Glocken. Der Sonntag hat dadurch einen besonderen Klang und Stellenwert bekommen.

Es gibt Glocken in unterschiedlichen Tonlagen, die durch ihr Läuten auf bestimmte Ereignisse aufmerksam machen.

Für ältere Menschen ist Glockengeläut mit Erinnern an Erlebnisse und mit vielen Gefühlen verbunden: 12 Uhr Mittagspause der Bauern auf dem Feld; Feierabend um 18 Uhr; Kriegs Ende; Feuer im Dorf; Papst ist verstorben; Papst Neuwahl; Stille durch fehlendes Geläut am Karfreitag; Glockenspiele mit unterschiedlichen Melodien an weltlichen Gebäuden usw. Wenn Glocken zu ungewöhnlicher Zeit läuten überlegt man auch heute noch, was los ist, und sucht nach dem Grund des Läutens.

Renate Kloss